„Wenn man die Trümmerstrecke betritt, überkommt einen das Gefühl, dass hier ein wirkliches Erdbeben stattgefunden hat“, beschreibt der Organisator der Übung Christian Niemeyer die realistischen Ausbildungsbedingungen des Geländes. Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) Ahrweiler konnten durch Nutzung des Übungsgeländes an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) unter realistischen Bedingungen ausgebildet werden. Sie übten die Rettung von Verschütteten aus Höhen und Tiefen.
„Die Helfer des THW sind Spezialisten, um Verletzte aus Gebäudetrümmern wie nach einem Erdbeben zu retten“, erläutert der THW-Zugführer Thomas Wruck die Aufgabe der Bergungsgruppen. Zur Rettung steht den Helfern mit dem Gerätekraftwagen eine Art „rollende Werkzeugkasten“ mit vielfältiger Ausrüstung zur Verfügung. Schwerpunkt der Ausbildung war die Ortung von Verschütteten und der Transport der Verletzten aus der Gefahrenlage. „Das Auffinden der Verschütteten ist nur der erste Teil der Rettung“, stellt der THW-Zugführer den Ablauf eines Bergungseinsatzes dar: „Die Befreiung der Verschütteten und der unbeschadete Transport der Verschütteten aus dem Gefahrenbereich gestaltet sich oftmals schwieriger.“
Die Übungsobjekte der Trümmerstrecke auf dem Gelände der AKNZ gestatten den THW-Helfern eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten. „Auch wenn die Übungsobjekte oftmals sehr bizarr aussehen, sind diese gefahrlos nutzbar“, hebt Niemeyer die Vorteile dieses Übungsgeländes hervor. Im Rahmen einer langjährigen vertrauensvollen Zusammenarbeit ermöglicht die AKNZ dem THW, dass die THW-Helfer in regelmäßigen Abständen hier eine realistische Ausbildung durchführen können.
Einer der Dummies mussten die THW-Helfer aus dem ersten Stock eines beschädigten Hauses transportieren. Da das Treppenhaus versperrt war, nutzten die THW-Helfer einen Leiterhebel, um den Dummy abzulassen. Ein weiterer Dummy war in einem Kellergewölbe gefangen. Die Rettung erfolgte senkrecht durch einen engen Schacht. „Nur durch die ständige Ausbildung unter realistischen Übungsbedingungen können die Helfer ideal auf mögliche Einsätze vorbereitet werden“, lob Niemeyer die Nutzen des Übungsgeländes der AKNZ.