„Das Technische Hilfswerk (THW) versteht sich als Partner bei der gemeinsamen Aufgabenbewältigung um Schäden zu verhindern oder möglichst gering zu halten. Es ist daher keine Konkurrenz für die Feuerwehr oder einer anderen Hilfsorganisation“, unterstrich der Zugführer des THW aus Sinzig Daniel Gronwald zu Beginn der abendlichen Veranstaltung. Führungskräfte der Kreisverwaltung, der Feuerwehren, der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus dem Kreisgebiet informierten sich über die aktuellen Einsatzmöglichkeiten des THW. Die Technischen Züge (TZ) aus Ahrweiler und Sinzig führten ihre Ausstattung den interessierten Gästen vor.
„Neben den Bergungsgruppen stehen dem THW verschiedene Module mit besonderen Leistungsfähigkeiten zur Verfügung“, erläuterte Gronwald den Anwesenden. Die Basis bilden die Bergungsgruppen zur technischen Hilfeleistung beim Retten von Verschütteten, Bergen von Sachwerten und Erfüllen von Sicherungsaufgaben. Ergänzt werden diese THW-Kräfte durch Module (sogenannte Fachgruppen) zum Beispiel für den Bereich Elektroversorgung, Beleuchtung von Einsatzstellen, Retten und Bergen aus Wassergefahren oder Pumpen von großen Wassermassen. Diese Fachgruppen sind innerhalb Deutschlands ausgewogen verteilt. Die THW-Geschäftsführerin für den Bereich Koblenz Anja Baerwindt informierte darüber, dass das THW im Rahmen der Amtshilfe zeitnah den Bedarfsträgern zur Verfügung steht.
Gronwald präsentierte den Gästen, wie zum Beispiel dem Abteilungsleiter der Kreisverwaltung für Ordnung und Verkehr Bert Bertram, die Basisausstattung des THW in Sinzig. Zentrales Element der Bergungsgruppe ist der Gerätekraftwagen. Er stellt für die THW-Helfer eine Art „rollender Werkzeugkasten“ mit vielfältiger Ausrüstung dar. Neben der Bergungsgruppe verfügt das THW in Sinzig über die Fachgruppe Wassergefahren. Diese kann mit Booten zum Beispiel Personen aus Wassergefahren retten. Mit dem in Ahrweiler und Sinzig gelagerten Einsatzgerüstsystem (EGS) steht dem THW ein vielseitiges Hilfsmittel für Rettungs-, Bergungs- und Sicherungsarbeiten zur Verfügung. Besonderes Interesse bei den Gästen weckte das Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS). Mit diesem Tachymeter können Einsatzstellen überwacht und die Rettungskräfte frühzeitig vor weiteren Gefahren gewarnt werden. Das ESS kann bei der Kontrolle von einsturzgefährdeten Gebäuden und Trümmerstrukturen, wie bei Erdrutschen und in Hochwassersituationen eingesetzt werden.
„Das THW bietet mit seinem bundesweiten modularen Aufbau nicht nur vielfältige und spezielle Unterstützungsmöglichkeiten für die örtliche Gefahrenabwehr an. Mit seinen bundesweit fast 40.000 ehrenamtlichen Einsatzkräften ist das THW selbst bei längerandauernden Einsatzlagen, wie Hochwasserlagen, ein zuverlässiger Partner“, versicherte der THW-Zugführer aus Ahrweiler Thomas Wruck. Wie eine Einsatzstelle im Bedarfsfall ausgeleuchtet werden kann, demonstrierte den Besuchern, wie dem Kreisfeuerwehrinspektor Udo Schumacher und DRK Kreisbereitschaftsleiter Marco Schlicht, die THW-Fachgruppe Beleuchtung aus Ahrweiler. Mit ihrer Ausstattung kann sie Flächen und Strecken großflächig oder einzelne Gefahrenstellen punktuell ausleuchten. Bei einer warmen Mahlzeit aus dem instandgesetzten Feldkochherd des THW Ahrweiler setzten die Teilnehmer den Wissensaustausch fort.