„Leitern sind gefährlicher als Motorkettensägen“ zitiert die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe aus einer amerikanischen Studie. Sie spielt darauf an, dass sich die Nutzer einer Motorkettensäge im Bewusstsein der Gefahr bei deren Benutzung angemessener verhalten, als die Nutzer des Alltagsgegenstandes „Leiter“. Um diese Gefahren zu kennen und ihnen begegnen zu können, übten die THW-Helfer den Umgang mit Leitern. Dabei werden im THW Leitern nicht nur eingesetzt, um ein Objekte zu besteigen oder in Tiefen abzusteigen. Die Verwendung als Behelfstrage oder zum Ablassen von Verletzten ist eine weitere Einsatzmöglichkeit.
Leitern kommen im THW oftmals in Unglücksgebieten, wie in einem Trümmerfeld, zum Einsatz, in dem die Standsicherheit nicht immer gewährleistet ist. Um in diesen Fällen das gefahrlose Besteigen einer Leiter zu ermöglichen, muss die Leiter gesichert werden. Teilweise müssen die Leitern im Kopf- oder Fußbereich „verankert“ werden. Als Anker dienen zum Beispiel Querriegel in Fenster- oder Türöffnungen, die mittels Leinen mit den Leitern verbunden werden. Für die Leinenverbindungen erlernen die THW-Helfer in ihrer Grund- und Fachausbildung verschiedene Arten von Knoten, Stichen und Bunden kennen.
Bei Unglücken sind in vielen Fällen die zerstörten oder beschädigten Häuser über deren Treppenhäuser nicht mehr erreichbar. In solchen Fällen werden Fenster- oder Türöffnungen genutzt, um die Verletzten ablassen zu können. Hierbei kommt die Leiter als „schiefe Ebene“ zum Einsatz. Dass somit ein ungefährliches Ablassen eines Verletzten möglich ist, demonstrierte anschaulich der Ausbilder Christian Kordisch.