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Königswinter,

Rückblick: vor 55 Jahren Drachenfelsbahnunglück mit 17 Toten

Technisches Hilfswerk (THW) aus Ahrweiler war damals mit im Einsatz
THW-Helfer begutachten die verunglückte Lok. (Rekonstruktion des Zugunglückes als Modell der historischen Sammlung des THW.)

THW-Helfer begutachten die verunglückte Lok. (Rekonstruktion des Zugunglückes als Modell der historischen Sammlung des THW.)

Vor 55 Jahren am 14. September 1958 war THW beim bisher schwersten Unglück in der Geschichte der Bergbahnen im Siebengebirge im Einsatz. 

Eigentlich hatte die Zahnradbahn am Drachenfels schon die letzte planmäßige Talfahrt an diesem Sonntag im September 1958 durchgeführt. Auf der Bergstation warteten aber noch viele Gäste aus dem In- und Ausland auf ihre Talfahrt. So wurde noch eine außerplanmäßige Fahrt durchgeführt, wobei der Lokführer ein Mindestmaß an Kohlen auflegte. Als die Dampflok mit drei vollbesetzten Anhängern auf der Talfahrt ins Schlingern geriet, versuchte der Lokführer die Lok abzubremsen. Aufgrund des zu geringen Druckes auf dem Kessel konnte er die Geschwindigkeit nicht mehr verringern. So zog er die Notbremse. Infolge dessen sprang die Lok ungefähr 300 Meter unterhalb der Bergstation aus der Zahnstange und den Gleisen, wurde von einem Betonmast aufgehalten und kam auf dem Bahnabhang zum Stehen. Die drei Waggons rasten dabei weiter selbständig in Richtung Tal, bis sie schließlich von einem Betonpfeiler der Oberleitung gestoppt wurden. 

Neben der Polizei, der Feuerwehr und dem Roten Kreuz leisteten Helfer des THW bei diesem Unglück Hilfe. Die THW-Helfer aus Bonn-Beuel wurden dabei durch einen THW-Gerätewagen aus Aachen sowie einen Unimog mit Sondergerät aus Ahrweiler mit Fachpersonal bei ihrer Arbeit unterstützt. Der Unimog kam von der erst im Januar 1958 gegründeten THW-Schule in Marienthal. Viele der Mitarbeiter der THW-Schule waren damals zugleich Helfer in dem im gleichen Jahr gegründeten THW-Ortsverband Ahrweiler.

Die eingesetzten THW-Helfer unterstützten bei der Rettung der Verwundeten und Bergen der Toten aus den Trümmern des verunglückten Zuges. Der leitende Bonner Staatsanwalt Engwitz ordnete zusätzlich an, dass die beschlagnahmten Strecken- und Maschinenteile nur vom THW demontiert werden durften. Insgesamt waren die 22 eingesetzten THW-Helfer mehr als 1.000 Stunden im Einsatz. Noch in der Nacht informierte sich der damalige Leiter der Bundesdienststelle für zivilen Bevölkerungsschutz Dr. Schmidt vom Einsatz am Fuße des Drachenfels.

Bei dem Unglück kamen 17 Menschen ums Leben. Unter ihnen war auch der Heizer, der noch von der zu Tal rasenden Unglückslok abgesprungen war. Fast 90 Menschen mussten mit zum Teil schweren Verletzungen in den umliegenden Krankenhäusern versorgt werden. Weitere Informationen zu diesem Unglück und der Geschichte des THW kann im Internet auf der Seite der THW-historischen Sammlung nachgelesen werden.


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